Forellen sind in kristallklaren Gebirgsseen, in kalten Bächen und rasch fließenden Flüssen Österreichs weitverbreitet anzutreffen. Aber auch in der Zucht hat der beliebte Speisefisch eine lange Tradition.
        Seit vielen Jahrhunderten werden in natürlichen Teichen und mit viel Engagement und traditionellem Wissen um Zucht und Haltung Forellen gezüchtet, die durch ihr festes,
        fein strukturiertes Fleisch überzeugen.
        Und die klassischen Zubereitungsarten der Forelle wie etwa „Forelle blau" oder „Forelle Müllerin" stehen für ein lang überliefertes kulinarisches Erbe.  „Forelle blau" und „Forelle Müllerin" gelten als
        Klassiker der österreichischen Fischküche.
        Das Gericht
        „Forelle blau" verdankt seinen Namen dem Aussehen des gegarten Fisches.
        Für das Gelingen dieser Zubereitungsart bedarf es etwas Geschick, denn die Schleimhaut der fangfrischen, ausgenommenen und vorsichtig mit Wasser abgeschwemmten Fische darf bei der Zubereitung keinesfalls verletzt werden, um eine Blaufärbung zu garantieren.
        In leicht siedendem Salzwasser, dem meist Essig sowie Kräuter zur Farbstabilisierung und Würzung hinzugefügt werden, erfolgt das schonende Garziehen des Fisches.
        Weist die Haut der fertigen Forelle kleine Risse auf, gilt dies als Frischezeichen.
        Bei der Zubereitung der
        „Forelle Müllerin", auch „Müllerin-Art", „nach Art der schönen Müllerin" oder „à la meunière" genannt, wird die in Mehl gewendete Forelle in reichlich Butterschmalz gebraten. Mit Petersilie und Zitronen verfeinert wird der knusprig herausgebackene Fisch vor dem Servieren mit reichlich Butter übergossen.
        Im Mittelalter waren es vor allem Klöster, die der Fischzucht, insbesondere der Karpfenzucht, zu großem Aufschwung verhalfen. Insbesondere im nordwestlichen Waldviertel, in der südöstlichen und westlichen Steiermark sowie in Teilen Kärntens spielte schon damals die Teichwirtschaft eine wichtige Rolle. Während die Karpfenhaltung im Mittelalter bereits weit verbreitet war, nahm man sich der Forellen erst etwas später an.
        Nicht zuletzt der Bedarf an Fischen für den Besatz von Fließgewässern, deren Fischbestände durch starke Nutzung weit zurückgegangen waren, trug zur vermehrten Zucht von Forellen bei. Einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung und Zunahme der Forellenzucht leistete Stephan Ludwig Jacobi (1711–1784). In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelang es dem deutschen Landwirtssohn, erstmals Forellen durch künstliche Befruchtung zu vermehren. Weiteren Aufschwung erhielt die Forellenzucht durch die Einfuhr von
        Regenbogenforellen aus Nordamerika
        gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Bis heute nimmt die Forellenzucht in Österreich, vor allem in klein strukturierten Familienbetrieben, eine wichtige Rolle ein.