Wissenswertes über Malta:
Von den sieben Inseln, die das maltesische Staatsgebiet ausmachen, sind drei bewohnt: Die Hauptinsel Malta, Gozo und Comino (immerhin vier Menschen haben dort ihren festen Wohnsitz). Darüber hinaus gibt es noch vier kleine unbewohnte Inseln. Diese sieben Felsformationen sind die Reste einer alten Landbrücke zwischen Europa und Afrika, die durch die Flut nach der Eiszeit im Mittelmeer versunken ist.
Aufgrund der zentralen Lage zwischen Afrika, Europa und Kleinasien ist Malta besonders vielen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen ausgesetzt gewesen, insbesondere phönizischen, griechischen, römischen, arabischen, spanischen, normannischen, italienischen und britischen. Alle diese Völker haben auf den Inseln ihre Spuren hinterlassen und es gibt dementsprechend eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten: Von monumentalen steinzeitlichen Tempelanlagen geht es über römische Gräber und Katakomben bis hin zu den Wehranlagen des Malteserordens. In der Landessprache Malti finden sich viele britische, italienische und arabische Ausdrücke und Vokabeln wieder, die Grammatik ist stark vom Arabischen geprägt.
Der stärkste kulturelle Einfluss geht vom Christentum aus: 1530 übergab der spanische König Malta an den direkt dem Papst unterstellten Ritterorden der Johanniter, die fortan auch Ritter von Malta genannt wurden. Sie errichteten imposante Kathedralen und Ordensgebäude sowie die Hauptstadt Valletta. Erst 1798 endete die politische Vorherrschaft der Ritter, da sie sich Napoleon geschlagen geben mussten. Aber auch heute noch befindet sich deren Ordenssitz auf Malta und sie üben nach wie vor großen Einfluss aus. Die von den Rittern gegründeten Krankenhäuser bieten eine sehr gute medizinische Versorgung.
Alle Busse auf der Insel fahren über die Hauptstadt Valletta. Auf Malta leben nur 400.000 Menschen und es handelt sich um den kleinsten Staat der EU. Dieser weist aber die drittgrößte Bevölkerungsdichte der Welt auf.
Sehenswürdigkeiten:
Steinzeitliche Bauten zeugen von einer langen kulturellen Tradition auf Malta. Der Hypogeum genannte unterirdische Tempel hat drei Stockwerke, auf die sich zahlreiche Räume verteilen. Angeblich haben die Besuche zu vieler Touristen, vor allem deren Schweiß, die Bausubstanz der Tempelanlage bedroht. Um dem Verfall vorzubeugen wurde ein Besucherlimit eingeführt: Heute ist es nur noch acht Gruppen mit zehn Personen pro Tag gestattet, das Hypogeum zu besuchen; Karten müssen bis zu acht Wochen vorher bestellt werden.
Valletta und der Einfluss der Ritter von Malta
Der damalige Großmeister des Ordens, La Vallette, hat die Stadt nach der großen türkischen Belagerung im Jahre 1565 in Auftrag gegeben. Deshalb ist sie auch nach ihm benannt worden. Valletta wurde als erste moderne Stadt vollständig am Reißbrett entworfen, wie ein Gitternetz angelegt und ist frei von Kurven. Die maltesische Hauptstadt liegt auf einer Landzunge und wurde durch die Ordensritter von allen Seiten befestigt, um weiteren Belagerungen der Insel besser standhalten zu können. Von beinahe jedem Punkt der Stadt aus ist das Meer zu sehen. Die ausgezeichneten Befestigungsanlagen haben bereits für viele Hollywood-Filme als Kulisse gedient. Filme wie Troy und Gladiator sind hier gedreht worden.
Der Grand Master's Palace (Großmeisterpalast) ist das vermutlich prunkvollste Gebäude Maltas. Er wurde im Jahre 1571 nach Plänen von Gerolamo Cassar fertiggestellt und nimmt heute einen ganzen Straßenblock ein. Die St. John's Kathedrale sieht zwar von außen recht unscheinbar aus, wird aber gemeinhin als einer der am schönsten ausgestalteten Kirchenbauten des Mittelmeerraumes angesehen. Mdina, die alte Hauptstadt von Malta, liegt im südwestlichen Teil der Insel. Sie hat ungefähr 400 Einwohner. Das wohl schönste und prächtigste Gebäude in Mdina ist die St. Paul's Kathedrale. Das Innere der Kirche ist reichhaltig verziert und mit Gemälden und Fresken geschmückt. Fotografieren ist in der Kathedrale nicht gestattet. In dem Ort Sliema gibt es unzählige Geschäfte für Souvenirs, Kleider, Schmuck und andere Sachen. Zudem befindet sich dort das Plaza-Zentrum, Maltas größtes Einkaufszentrum. Beliebte Ausflugsziele sind auch die zahlreichen Fischerdörfer.
Sehenswürdigkeiten auf Gozo und Comino
Gozos bekannteste Touristenattraktionen sind die Zitadelle und die Kathedrale Mariä Himmelfahrt innerhalb ihrer Festungsmauern. Highlight ist eine optische Täuschung an der Decke der Kirche: Ein perspektivisches Deckengemälde erweckt die Illusion einer Kuppel. Die Johannes dem Täufer gewidmete Rotunda in Xewkija hat die zweitgrößte freitragende Kuppel Europas und gilt als die drittgrößte Kuppelkirche des Kontinents. Einzige Attraktion der von vier Menschen bewohnten kleinen Insel Comino zwischen Malta und Gozo ist die Blaue Lagune, ein 120 Meter breiter Durchlass zwischen Comino und dem ihr im Westen vor gelagerten Riff namens Cominotto. Hier gibt es besonders klares Wasser und den dazugehörigen Badestrand.
Historie und Wirtschaft
Im Laufe der Jahrhunderte beherrschten unter anderem Phönizier, Griechen, Römer, Normannen, Araber, Spanier, der Malteserorden, Napoleon sowie die Briten die Insel. Im 9. Jahrhundert gehörten die Inseln zum Byzantinischen Reich, wurden aber von Arabern erobert. Im 11. Jahrhundert gingen die Inseln an Sizilien und 1282 an Spanien. Der spanische König trat sie 1530 an den Malteserorden ab, der sie 1798 an Napoleon verlor. 1800 fielen sie dann an England, welches sie danach für 150 Jahre als Kolonialmacht beherrschte. Im Jahre 1947 wurde dem Land die Selbstverwaltung als parlamentarische Demokratie gewährt und 1964 schließlich die volle Unabhängigkeit. 1974 gründeten die Malteser eine Republik. Am 1. Mai 2004 trat Malta der Europäischen Union bei und am 1. Januar 2008 wurde der Euro als offizielle Währung auf Malta eingeführt.
Die zwei traditionellen Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft und Fischerei. Dabei wird die Landwirtschaft hauptsächlich auf Gozo betrieben. Obwohl die Umweltbedingungen (wenig Regen, kalkiger Untergrund und heißes Klima) keine guten Voraussetzungen für die agrarische Nutzung bieten, werden bei einigen Gemüse- und Getreidearten und dem Weinbau hohe Erträge erzielt. Malta erzeugt aber nur ein Fünftel des Eigenbedarfs an Nahrungsmitteln selbst. Die Insel ist sehr süßwasserarm und trotz großer Entsalzungsanlagen auch auf Trinkwasserimporte angewiesen. Größter Arbeitgeber des Landes sind die Malta Drydocks, die zweitgrößte Werft in Europa. Die Tourismusbranche erwirtschaftet 40% des maltesischen Bruttosozialprodukts. Urlaubsgäste kommen hauptsächlich aus Großbritannien, Deutschland und Italien. Über eine Million Menschen entscheiden sich jährlich dafür, die Insel zu besuchen.
Klima
Malta hat das typische Mittelmeerklima mit heißen trockenen Sommern und feuchten kurzen Wintern. Da es keine hohen Berge gibt ist das Klima sehr beständig. Auch im Frühjahr und Herbst kann es sehr heiß werden, wenn der so genannte Scirocco heiße Luft aus der Sahara nach Malta bringt. Aber meist weht eine frische Brise von der See her. Wie für Insellagen typisch, sind die täglichen Temperaturunterschiede mit 5 – 10 Grad Celsius in der Regel sehr gering. 80 % der Niederschläge fallen von Oktober bis März. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 14 °C im Winter und 25 °C im Sommer. Selbst in den Wintermonaten November und Dezember scheint die Sonne durchschnittlich 6 Stunden am Tag, in den Sommermonaten Juni bis August sogar 12 Stunden.
Kultur, Sitten und Bräuche
Maltesische Familien halten traditionellerweise sehr gut zusammen. Wenn man abends durch die kleinen Straßen Maltas geht, sieht man immer wieder ältere und jüngere Malteser zusammensitzen und gemeinsam die Abende vor ihrer Haustüre genießen. Typische mediterrane Gelassenheit prägt die maltesische Mentalität. Der Fahrstil maltesischer Autofahrer ist für Touristen aus nördlicheren Regionen Europas gewöhnungsbedürftig. Folgende Redensart hat sich herausgebildet: Maltese people dont drive right, they dont drive left either, they drive in the shadows! (Malteser fahren weder rechts noch links, sondern dort, wo Schatten ist). Auf maltesischen Straßen herrscht Linksverkehr.
Traditioneller Volkssport der Malteser ist die Vogeljagd. Mit rund 18.000 offiziellen Jagdlizenzen weist Malta die höchste Jägerdichte in Europa auf. Gejagt werden überwiegend Zugvögel, da für diese die maltesischen Inseln eine der wenigen Rastmöglichkeiten auf dem Weg von Europa nach Afrika sind. Vor dem EU-Beitritt waren selbst seltene und geschützte Arten zur Jagd freigegeben.
Das typischste maltesische Gericht ist Hase in allen Variationen. Eine andere Spezialität ist Singvogel. Freunde von gutem Rebensaft sollten auf jeden Fall einmal lokalen Wein probieren. Traditionelles maltesisches Essen ist eher rustikal und saisonal geprägt. Familien mussten mit den teils spärlichen Saisonerzeugnissen sorgsam umgehen und erfinderisch sein. Viele Erzeugnisse wurden entweder konserviert oder getrocknet, um sie später zu verzehren. Traditionelle Nahrungsprodukte sind Honig, Öle und Paste. Die moderne maltesische Küche ist stark an die italienische angelehnt. Wer nach Malta kommt um zu feiern, der sollte irgendwo in oder um Paceville logieren. Alle Discos befinden sich in diesem Gebiet, die meisten liegen sogar in einer Straße. Diese so genannte Discostraße füllt sich ab 8 Uhr abends, gegen Mitternacht ist der Andrang am höchsten.
MDINA – DIE STADT DER STILLE
Wenn sie einen Urlaub in Malta buchen, sollten Sie auf keinen Fall versäumen, sich Mdina, die ehemalige Hauptstadt Maltas anzusehen. Man nennt Mdina die „Stadt der Stille“, denn in der kleinen von Festungsmauern umgebenen Stadt mit knapp 400 Einwohnern gibt es keinen Autoverkehr. Hier geht es ruhig und beschaulich zu und wenn man durch die kleinen Gassen der Stadt läuft, hat man teilweise das Gefühl, ein paar Jahrhunderte ins Mittelalter zurückversetzt worden zu sein.
Mdina ist schon aus der Ferne gut zu sehen, es liegt im westlichen Zentrum von Malta auf einem Felsplateau und überragt majestätisch die Insel. Direkt daneben schließt sich die Zwillingsstadt Rabat an. Schon die Phönizier erkannten diesen Ort Maltas als strategisch günstig und die Römer versahen Mdina und Rabat mit einer Festungsmauer. Diese wurden später noch verstärkt. Als die Araber nach Malta kamen, gaben sie der Stadt den namen Mdina, was übersetzt soviel heißt wie „von Mauern umgebene Stadt“. Als im Jahre 1422 die Türken versuchten, die Stadt anzugreifen, dies jedoch nicht schafften, erhielt Mdina den Ehrentitel „Cita Notabile“.
VITTORIOSA
DIE MALTESER NENNEN IHRE ALTE STADT OFT NOCH BIRGU
Gegenüber von Valletta am Grand Harbour liegt eine der drei alten Städte, Vittoriosa. Der gebräuchlichere Name ist Birgu, so hieß die mittelalterliche Stadt früher.
Auf einer Halbinsel gelegen befindet sich Vittoriosa, die mittlere der drei alten Städte. Dieser Ort ist einen Ausflug wert, hat er doch einige Sehenswürdigkeiten und es lohnt sich, einfach einmal durch die alten Gassen zu bummeln. Im frühen Mittelalter war Birgu ein kleines Fischerdorf. Heute hat Vittoriosa ca. 3000 Einwohner.
An der Spitze der Halbinsel befindet sich das Fort St. Angelo, dies war ein wichtiger Verteidigungsstützpunkt der Johanniter Ritter zu einem Zeitpunkt als Valletta noch nicht errichtet war und die Ritter später ihren Sitz in die neue Hauptstadt verlegten. Die Ritter suchten damals einen strategisch günstigen Sitz und wählten hierfür zunächst Birgu aus und verlegten ihren Sitz von Mdina hierhin.
Die Ritter befestigten Birgu mit gewaltigen Befestigungsmauern, die man heute noch sehen kann, bauten ein Krankenhaus und mehrere Herbergen. Man erwartete damals einen Angriff der Türken, worauf man sich damals vorbereitete. Somit waren sie gewappnet, als es dann 1565 tatsächlich zu einem Angriff kam, hier spielte der Ort eine große Rolle, vom Fort St. Angelo wurde Malta verteidigt und nachdem die Invasion der Türken erfolgreich abgewehrt wurde, erhielt Birgu den Namen Vittoriosa, was übersetzt soviel wie „Die Siegreiche“ heißt. Dies ist bis heute die offizielle Ortsbezeichnung. Einige Jahre später verlor Vittoriosa seinen Status als Hauptstadt an Valletta als neuen Regierungssitz, blieb aber trotzdem ein bedeutender strategischer Stützpunkt.
Der damalige Papst Gregor XIII. erklärte Vittoriosa zur Residenz für die Inquisitoren Maltas, den Inquisitorenpalast kann man heute noch besichtigen. Er wurde bereits 1535 erbaut, im Ratssaal sieht man die Wappen der Inquisitoren. Interessant ist der Gerichtssaal mit einer besonders niedrigen Tür, durch die die Angeklagten zwangsweise in einer gebeugten Haltung eintreten mussten.
Der Riesenturm (maltesisch: Ggantija) ist ein megalithischer Tempelkomplex aus der Jungsteinzeit auf der Mittelmeerinsel Gozo. Die Ggantija-Tempel sind die frühesten der Megalith-Tempel von Malta. Die Ggantija Tempel sind älter als die Pyramiden von Ägypten. Ihre Macher errichteten die beiden Ggantija-Tempel während der Jungsteinzeit (ca. 3600-2500 v. Chr.), Wodurch diese Tempel mehr als 5500 Jahre alt sind und nach Göbekli Tepe die zweitältesten existierenden künstlichen religiösen Bauten der Welt sind. Zusammen mit anderen ähnlichen Strukturen wurden diese zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, die Megalithischen Tempel von Malta.
Die Ggantija-Tempel in Xaghra, Gozo, sind eine der wichtigsten archäologischen Stätten der maltesischen Inseln und stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Die Anlage besteht aus zwei Tempeln, die zwischen 3600 und 3200 v.Chr.
Der Name Ggantija leitet sich von dem Wort ggant ab, dem maltesischen Wort für Riese, da der Ort häufig mit einer Rasse von Riesen assoziiert wurde. Trotz seines Alters überlebt das Denkmal in einem sehr guten Erhaltungszustand. Dies zeigt sich in der Grenzmauer, die die beiden Tempel umgibt, und die in rauhen Kalksteinblöcken errichtet wurde. Einige der Megalithen sind fünf Meter lang und wiegen über fünfzig Tonnen.
Die Tempel sind Elemente eines zeremoniellen Ortes in einem Fruchtbarkeitsritus. Forscher haben die zahlreichen Figuren und Statuen vor Ort gefunden, die mit diesem Kult verbunden sind. Laut der lokalen Gozitan-Folklore trug eine Riesin, die nichts als dicke Bohnen und Honig aß, ein Kind von einem Mann des einfachen Volkes. Mit dem Kind, das an ihrer Schulter hing, baute sie diese Tempel und benutzte sie als Orte der Anbetung.
Die Ggantija-Tempel stehen am Ende des Xaghra-Plateaus in Richtung Südosten.
Dieses megalithische Monument umfasst zwei Tempel und ein unvollständiges Drittel, von denen nur die Fassade teilweise gebaut wurde, bevor sie verlassen wurde. Wie Mnajdra Süd steht es dem Sonnenaufgangs-Sonnenaufgang gegenüber, der Seite an Seite gebaut und von einer Grenzmauer umgeben ist. Der südliche ist der größere und ältere, der auf ungefähr 3600 BC zurückgeht. Es ist auch besser erhalten. Der Plan des Tempels enthält fünf große Apsiden mit Spuren des Putzes, der einst die unregelmäßige Mauer bedeckte, die noch zwischen den Blöcken klebte.
Die Tempel sind in der typischen Kleeblattform gebaut, wobei die inneren Blöckchen die Form markieren, die dann mit Schutt ausgefüllt wurde. Dies führte zum Bau einer Reihe von halbkreisförmigen Apsiden, die mit einem zentralen Durchgang verbunden waren. Archäologen gehen davon aus, dass die Apsiden ursprünglich überdacht waren.
Die Anstrengung ist eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass die Monumente gebaut wurden, als das Rad noch nicht eingeführt worden war und den maltesischen Insulanern keine Metallwerkzeuge zur Verfügung standen. Kleine, kugelförmige Steine wurden entdeckt. Sie sind mit dem Einsatz als Kugellager für die Transportfahrzeuge der riesigen Steinblöcke für die Tempel verbunden.
Der strapazierfähige Korallenkalk wird in Ggantija ausgiebig genutzt und ist einer der Gründe für die Erhaltung des Denkmals. Der weichere Globigerina Kalkstein ist für Inneneinrichtungen wie Türen, Altäre und dekorative Platten reserviert. Jeder Tempel besteht aus einer Reihe von Apsiden, die einen zentralen Korridor flankieren. Es gibt Hinweise darauf, dass die Innenwände verputzt und übermalt wurden, wie zwei Gipsfragmente mit rotem Ocker beweisen, die heute im Gozo-Museum für Archäologie aufbewahrt werden.
Der Tempel ist wie andere megalithische Stätten in Malta nach Südosten ausgerichtet. Der südliche Tempel erhebt sich auf eine Höhe von 6 m (19,69 ft). Am Eingang befindet sich ein großer Steinblock mit einer Vertiefung, die zu der Hypothese führte, dass dies eine rituelle Waschstation für die Reinigung vor dem Betreten des Komplexes war. Die fünf Apsiden enthalten verschiedene Altäre; Das Auffinden von Tierknochen in der Stätte deutet darauf hin, dass die Stätte für Tieropfer genutzt wurde.
Reste von Tierknochen deuten auf eine Art von Ritual mit Tieropfern hin. Die Verwendung von Feuer wird durch das Vorhandensein von Steinherden belegt. Eine Anzahl von Libationslöchern in dem Boden kann zum Gießen von flüssigen Gaben verwendet worden sein. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Gemeinde während der feierlichen Aktivitäten außerhalb des Tempelkomplexes versammelt hätte, da der große Vorhof vor den beiden Tempeln von denselben Tempelbauern absichtlich errichtet wurde.
Einwohner und Reisende wussten lange von der Existenz des Tempels. Im späten 18. Jahrhundert, bevor irgendwelche Ausgrabungen durchgeführt wurden, hat Jean-Pierre Houël einen größtenteils korrekten Plan basierend auf diesem Wissen erstellt. Im Jahr 1827 ließ der Gouverneur von Gozo, Oberstleutnant John Otto Bayer, das Gelände von Trümmern säubern. Der Boden und die Überreste gingen so verloren, ohne richtig untersucht worden zu sein. Allerdings hatte der deutsche Künstler Brochtorff innerhalb von ein oder zwei Jahren vor der Entfernung der Trümmer ein Bild des Geländes gemalt, so dass es vor der Räumung eine Aufzeichnung der Stätte gab.
Nach den Ausgrabungen im Jahre 1827 verfielen die Ruinen. Die Überreste wurden 1925 in die Liste der Altertümer aufgenommen. Das Land wurde bis 1933 privat gehalten, als die Regierung es zum öffentlichen Nutzen enteignete. Die Museumsabteilung führte umfangreiche archäologische Arbeiten in den Jahren 1933, 1936, 1949, 1956-57 und 1958-59 durch. Ziel war es, die Ruinen und ihre Umgebung zu klären, zu bewahren und zu erforschen.
Die Ggantija-Tempel wurden 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 1992 beschloss das Komitee, die Liste um fünf weitere megalithische Tempel auf den Inseln Malta und Gozo zu erweitern. Die Liste Ggantija wurde in „Megalithische Tempel von Malta“ umbenannt
Der Tempel und die umliegenden Gebiete wurden in den 2000er Jahren restauriert oder rehabilitiert. 2011 wurden im Tempel leichte Gehwege installiert, 2013 wurde ein Kulturerbe-Park eröffnet.
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